Salongespräch am 20. März 2006


Vom Glück der Achtsamkeit

Ein Gespräch mit Michael von Brück, Professor für Religionswissenschaft an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität München.


»Glück liegt nur in dem Bewusstsein, das wir von ihm haben, und keineswegs darin, wie die Zukunft ihr Versprechen hält.« (George Sand)

Glück verbinden wir oft mit äußeren Zielen, von denen wir erwarten, dass sie uns glücklich machen, wenn wir sie erreicht haben. Doch das, was uns glücklich machen soll, erweist sich häufig als nur scheinbares oder vergängliches Glück. So sind wir möglicherweise ein Leben lang auf der Suche nach dem Glück, ohne es tatsächlich zu finden. Weil wir es an der falschen Stelle suchen und es dort, wo es ist, nicht erkennen.

»Glück ist in jedem Augenblick erfahrbar, und der Schlüssel dazu ist Achtsamkeit.« Um diese Erkenntnis drehte sich der Vortrag von Professor Michael von Brück. Inspirierend und erkenntnisreich beschrieb der Religionswissenschaftler, was Achtsamkeit bedeutet: das Besondere eines jeden Augenblicks wahrnehmen, Schönheit erkennen, Sinnlichkeit kultivieren, jede Minute des Lebens bewusst gestalten und sich seiner Gedanken, Emotionen und Handlungen bewusst sein. Achtsamkeit führt zu einem bewussten Sein - und bewusstes Sein ist die Grundlage für ein selbstbestimmtes Leben. Lesenswert dazu auch sein Buch »Wie können wir leben?« (C. H. Beck Verlag, 3. Auflage 2004).

Michael von Brück
ist Professor für Religionswissenschaft an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität München. Nach Ausbildungen in Indien und Japan ist er seit 1985 auch Zen- und Yoga-Lehrer sowie seit über 20 Jahren Gesprächspartner des XIV. Dalai Lama. Er hat zahlreiche Bücher über den Buddhismus und den Dialog der Religionen verfasst.


»Alles Gescheite ist schon gedacht worden.
Man muss nur versuchen, es noch einmal zu denken.«
(Johann Wolfgang von Goethe)


Zu solch einem Nachdenken lade ich mit den »Salongesprächen« ein. Rund um weise Erkenntnisse über Glück und ein gelungenes, sinnerfülltes Leben. Denn Glück ist, wie Aristoteles vor über zweitausend Jahren feststellte, »das höchste Gut und Ziel des Lebens.« Es lohnt sich, beim Nachdenken über das Wesen des Glücks auch jenes Wesentliche zu betrachten, was kluge Menschen dazu schon erkannt haben - und es für sich selbst neu zu denken.




Die Salon-Villa am Ende eines schönen Tages. Was wird bleiben von diesem Salongespräch und diesem Tag? Ein Glück wäre es, wenn es diese Erkenntnis ist:

Achte gut auf diesen Tag,
denn er ist das Leben -
das Leben allen Lebens.
In seinem kurzen Ablauf
liegt alle Wirklichkeit
und alle Wahrheit des Daseins,
die Wonne des Wachsens,
die Herrlichkeit der Kraft.

Denn das Gestern
ist nichts als ein Traum
und das Morgen nur eine Vision.
Das Heute jedoch - recht gelebt -
macht jedes Gestern
zu einem Traum voller Glück
und das Morgen
zu einer Vision voller Hoffnung.

Darum achte gut auf diesen Tag.

(Aus dem Sanskrit)


Ich bedanke mich bei allen, die durch ihr Kommen und ihre Gedanken mit zum Glück dieses Abends beigetragen haben.

Monika Thiel

Auftaktveranstaltung 16.3.2005
Salongespräch 04.12.2006
Resonanz der Salongäste

...deshalb war dieser Abend ein besonderes Geschenk, und er hat mir viele Anregungen gegeben. Eben ein Glücksmoment. Vor allem habe ich gelernt: Glück hat tausend Facetten und ist wohl eine Lebensaufgabe: Suchen und Finden, Spannung und Entspannung.

Es war ein sehr inspirierender Abend für mich. Sowohl der Vortrag von Michael von Brück als auch die anschließende Diskussion haben mich "beschwingt". Danke dafür!

Das Thema "Achtsamkeit" hat mich besonders angesprochen. Es hat dazu geführt, dass ich z.B. ein schönes Frühstück mehr genieße als früher (und dabei zufriedener bin) - nur weil ich mich in dieser Zeit nicht mit anderen Dingen befasse, sondern mich ausschließlich auf das Frühstück konzentriere.

Noch einmal auf diesem Wege herzlichen Dank für die gelungene Veranstaltung. Ich bin noch immer ganz gefangen von den Ausführungen des Herrn von Brück. Vieles konnte ich wiederfinden, manches war neu, aber alles war in wunderschöner Art zusammengebunden in einem anrührenden Kontext.
Es wurde gestern eine Tür geöffnet, durch die weiter gute Luft wehen soll.

Der Gesprächspartner Michael von Brück löste auch bei mir Begeisterung und Bewunderung aus. Als Grenzgänger und multikulturell interessierte Persönlichkeit öffnet er viele Türen und Augen, kann begeistern und regt zum Reflektieren an. Hat man sich erst einmal bestimmte Dinge bewusst gemacht, kommen die nachfolgenden Schritte wie von selbst.
Herr von Brück brachte das "gewisse Etwas" sehr gut und teils auch schmunzelnd auf den Punkt. Er versteht es in jeder Hinsicht, Brücken zu schlagen!

Achtsam war ich bereits vorher, doch diese Achtsamkeit wird nun umso bewusster eingesetzt. Um mir selbst und auch anderen gesteigerte Lebensfreude und Glücksmomente zu bescheren, Werte zu entdecken und zu vermitteln, die materiell in diesem Maße nicht erworben werden können.

Demütig wollen wir arbeiten, um eines Tages Anmut zu ernten! Dieser Gedanke fiel mir spontan zu diesem schönen Abend ein.
Vielen Dank nochmals für die schöne Veranstaltung.

Mit meinem tiefen und herzlichen Dank: Sie dürfen für den heutigen Abend sehr stolz auf sich sein!
Dieses Salongespräch war nicht nur ein voller Erfolg, es war auch der Anfang neuen Glücks für Sie und alle Teilnehmer.

Es wurde schon viel über den gelungenen Abend gesagt, fast könnte man meinen, was soll ich dem noch hinzufügen? Ich finde es einfach toll, dass Sie im wahrsten Sinne des Wortes dem Thema einen Raum geben und freue mich auf viele weitere Begegnungen.